Unsere Erfahrungen

Von Manuela

Wie ich zum Auslandstierschutz gekommen bin, meine Geschichte.

Im Herbst 2014 hatte ich einen Termin bei Dania Hollenstein im Tattoo Studio. Von Dania weiss ich das sie sich extrem für Tiere und vor allem der Tierschutz im Ausland engagierte. Und so sind wir auf ein Projekt in Spanien zusprechen kommen.

Sie erzählte mir das sie im Sommer 2014 in einem Refugio in Spanien arbeiten war und dass es ihr sehr gefallen hat, einfach mal was anderes zu tun. Es hat sich für mich sehr interessant und spannend angehört.

Ich bin nach Hause und habe mich gleich an die Arbeit gemacht die Seite zu durchstöbern die Dania mir gesagt hat. Und ich war wie gefesselt.

Jedoch war im ersten Moment die Vorfreude mehr als dann das wirkliche Interesse. Der Gedanke mal einen Aufenthalt in einem Refugio zu machen war noch da, jedoch nicht mehr das ich dies unbedingt mal erleben muss.

Als dann Weihnachten vor der Tür stand und alle diese Bettelbriefe wieder in den Briefkästen landeten wurde mein Interesse am Tierschutz erneut geweckt. Ich habe mir Gedanken gemacht betreibe ich den auch Tierschutz? Eigentlich ist es ein sehr wichtiges Thema.

Dann habe ich zurückgedacht und mir ist eigefallen das wir schon immer das Flair hatten Tiere bei uns aufzunehmen die niemand mehr wollte. Fünf kleine Katzen die ertränkt werden sollten, Mäuse die man sonst in die Wildnis setzte usw.

Ich habe die Seite des Refugio in Spanien erneut geöffnet und habe sie meinem damaligen Partner und zwei Freundinnen gezeigt.

Alle waren sofort begeistert und so ist es dazu gekommen das wir uns auf der Seite angemeldet haben und eine Woche abgemacht haben.

So ging es im Sommer 2015 nach Spanien und habe mich von meiner Mutter mit dem Satz « nei Mami, ich nimme kein Hund hei » verabschiedet. Im Gepäck viele Sachspenden und Geld.

Unsere Hauptaufgabe bestand darin, dass wir die zwei grossen Mama Boxen direkt bei unseren Zimmern sauber hielten und das Katzenzimmer aufzuräumen. Wir durften hinter dem Refugio einen grossen Hühnerstall bauen und haben Hunde die nicht in den Auslauf konnten spazieren geführt.

Wir halfen beim jährlichen impfen der Hunde und was man nicht vergessen darf das streicheln und knuddeln der Hunde.

Was so toll war, hat aber total viele Schattenseiten. Eine Katze hat ihre Jungen aufgefressen aus Angst man könne ihr die Kleien wegnehmen. Als wir eines Morgens ihre Box saubermachen wollten, konnten wir nur noch die Köpfe der Kleinen aus dem Käfig fischen.

Wen wir in die Stadt sind, haben wir jedes Mal tote Hunde am Strassenrand gesehen.

An einem Abend haben wir sogar versucht einen verletzten Hund einzufangen. Leider ist die Besitzerin der Refugios gestürzt und hat sich den Knöchel ziemlich heftig verstaucht.

Bei all diesen eindrücken die ich Spanien sammeln konnte ist mir einer aber total ins Herz gefahren. Eine kleine Hündin, die alle Zäune hinter sich liess. Diese kleine süsse Maus die von Anfang an mein Herz im Sturm eroberte.

Meine Dina…

Schon am ersten Abend als ich im Refugio angekommen bin ist sie mir gleich auf meine Beine gesessen. Immer mit einem kleinen bisschen Panik in den Augen, aber so liebevoll.

Diese Woche in Spanien ging nicht Spurlos an mir vorbei. Nach einer Woche habe ich diverse Narben auf der Haut und im Herzen davongetragen. Ich fragte mich die ganze Woche, wieso?? Was kann dir ein Tier antun das man er so quälen muss.

Wieso muss man Hunde an einen Baum hängen? Ist es notwendig ein Tier das sein ganzes Leben für dich opfern würde so zu behandeln?

Ich habe bemerkt das in mir etwas anders ist. Auf dem nachhause Flug von Spanien, habe ich 4 Stunden geweint.

Alles was ich da erlebt habe ist in mir hochgekommen. Alle Gefühle die ich da nicht zeigen konnte sind aus mir geplatzt. Ich habe nur noch geweint. Und von Dina, habe ich mich nicht mal verabschiedet, den das hätte mir mein Herz endgültig zerrissen.

Diese Woche voller Eindrücke und Emotionen ist einer der tollsten die ich in meinem Leben bis jetzt erleben durfte. Ich habe vieles gelernt und konnte auch viel von meinen Ideen einbringen.

Eines habe ich da gelernt. Nur gemeinsam ist man stark!

Als ich ca. einen Monat wieder zuhause war, habe ich eine Nachricht bekommen, ob ich es mir nicht überlegen möchte Dina zu adoptieren.

Ich habe lange studiert und wusste nicht was ich mache sollte, dieses kleine Mädchen mit ihren Kulleraugen, ja bei diesen 200 Hunden lernte ich auch was ein Hundeblick ist.

Also habe ich mir ein Herz gefasst und habe die kleine Maus im September 2015 zu mir kommen lassen.

Sie bereichert jeden Tag aufs Neue mein Leben. Und sie ist das beste was mir je passiert ist.

Wieso ein Hund aus dem Tierschutz, genau darum!

Diese Hunde wissen genau, wie es ist nicht geliebt, sondern nur missachtet und ausgenutzt zu werden. Auch sie haben es verdient geliebt zu werden und diese Liebe wird jeden Tag aufs Neue so gezeigt das man nicht verstehen kann wie ein Mensch einem Tier so schaden kann.

Meine Tierschutzreise war jedoch damit nicht beendet.

Ich habe mich weiterhin für dieses Refugio eingesetzt und war auch Patin einer süssen kleinen Hündin, die mittlerweile auch hier in der Schweiz ein tolles zuhause gefunden hat.

2018 entdeckte ich via Facebook dann den Casa Mama Rosa Shelter in Rumänien. Der mein Herz im Sturm eroberte. Ich war Feuer und Flamme für dieses Projekt und es ging nicht lange und ich hatte meinen ersten Patenhund, den Askan. Einen dreibeinigen Rüden. Dieser Blick, zum Schmelzen.

Ich erzählte meiner Mama davon und auch sie war gleich mit an Bord.

Mittlerweile habe ich 3 Patenhunde im Rumänien, und meine Eltern 9. Aber dabei blieb es nicht.

Wir haben Andrea meine Schwägerin und Michael meinen Bruder auch mit dem Virus angesteckt.

Am 1.Novemeber 2019, war es dann soweit, wir gründeten unseren eigenen Tierschutzverein.

Unser Ziel, die Unterstützung von Casa Mama Rosa, in Zusammenarbeit mit dem deutschen Verein «Stille Pfoten»

Was ist Casa Mama Rosa? 

Silvia Mihai hat vor etwa 10 Jahren ihren Dalmatiner-Mix von der Straße gerettet, ihn bei sich aufgenommen und aufgepäppelt. Als sie die positive Entwicklung von Max erkannte und spürte, wie dankbar er für die Rettung war, kam ihr die Idee, dass sie noch mehr Tieren von der Straße diese Chance geben möchte.

Stück für Stück wurde angefangen ein Shelter zu bauen, wo die Tiere ein Zuhause fanden. Dieses Shelter befand sich direkt hinter ihrem Haus. Dank einer unglaublichen Spende einer verstorbenen Frau, war es möglich ein Grundstück in Haus Nähe zu pachten und ein neues Shelter zu bauen. Dort sind mittlerweile 50 Zwinger aufgestellt und 200 Hunde aufgenommen worden.

Der Name dieser Dame war „Rosa“.  Aus Dankbarkeit entstand der Name für unser Shelter „Casa Mama Rosa“, denn ohne diese Frau wären nun alle Hunde tot.

Seit dem Dezember 2019 ist auch ein kleiner Rumäne noch bei mir eingezogen. Neo, der nun zusammen mit Dina mein Leben verschönert.

Das ist meine kleine Geschichte zum Tierschutz im Ausland.

Tierschutz ist kein Anlass zur Freude, sondern einen Grund sich zu schämen das wir ihn brauchen!